Scherbenpark ist der Debütroman von Alina Bronsky aus dem Jahr 2008. Der Roman erzählt aus der Ich-Perspektive der siebzehnjährigen Sascha die Erlebnisse, nachdem ihre Mutter von ihrem Stiefvater umgebracht worden ist.

Broken Glass Park, the first novel by German writer Alina Bronsky, was published in 2008. The novel, told in first-person narration from the perspective of 17-year-old Sascha, chronicles the events in the aftermath of Sascha's mother's murder by Sascha's stepfather.

Inhalt

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Die siebzehnjährige Sascha wohnt in einem Hochhaus, in dem Spätaussiedler-Familien leben − ein sozialer Brennpunkt. Saschas Mutter und deren Freund wurden von ihrem Stiefvater Vadim wegen eines Trennungsstreits vor ihren Augen in der gemeinsamen Wohnung erschossen. Nach der Tat bleibt sie mit ihrem kleinen Bruder und ihrer kleinen Schwester hier wohnen − Vadims Cousine passt auf sie auf. Im Gegensatz zu ihrem sozialen Umfeld kommt Sascha gut in der neuen Heimat Deutschland zurecht. Sie kann sehr gut deutsch und russisch und ist eine Einser-Schülerin in der Schule. Tatsächlich ist sie allerdings von der Gewalttat traumatisiert und plant den Mord an ihrem Stiefvater, wenn dieser aus dem Gefängnis entlassen wird.

Als Saschas Stiefvater noch in der Wohnung mit ihrer Mutter zusammenlebte, hat sich Sascha schützend vor ihre Geschwister gestellt. Sie macht sich Vorwürfe, dass sie nicht auch ihrer Mutter geholfen hat.

In ihrem Milieu im Hochhaus fühlt sich Sascha zunehmend entfremdet. Sie kann die Träume der Bekannten nicht nachvollziehen, meidet die Treffen der Jugendlichen im nahe gelegenen Park (dem Scherbenpark) und versteht nicht, wie andere Russlanddeutsche sich schwer integrieren − beispielsweise Probleme mit der deutschen Sprache haben und außerdem ein schlechtes Russisch entwickeln. Gleichzeitig geht sie auch keiner Konfrontation aus dem Weg: Sie sagt ihre Meinung frei heraus und prügelt sich mit den Jungen aus der Nachbarschaft.

Ein Bericht in der Lokalzeitung, in dem unkritisch Aussagen von dem Täter Vadim wiedergegeben werden, trifft Sascha. Sie beschwert sich beim verantwortlichen Redakteur Volker, der ihr seine Hilfe anbietet. Sie zieht für ein paar Tage zu ihm, als ihr in ihrem Umfeld alles über den Kopf wächst. Sie fühlt sich zu Volker hingezogen, auch mit seinem lungenkranken Sohn Felix freundet sie sich an.

Als Sascha zu Hause eine Zeitung aufschlägt, in der von Vadims Selbstmord in der Zelle berichtet wird, rastet sie aus. Sie rennt vor das Hochhaus und beginnt mit Pflastersteinen Fenster einzuwerfen, wobei sie schwer am Kopf verletzt wird. Nach einem Krankenhausaufenthalt beschließt sie, Abstand von ihrer gegenwärtigen Situation einschließlich der komplexen Beziehung mit Volker und seinem Sohn zu gewinnen. Sie schleicht sich bei einem herzlichen Empfang spontan aus der Wohnung, um nach Prag, einer der Lieblingsstädte ihrer Mutter, zu reisen.

Nach Vadims Selbstmord wird Sascha ruhig. Ihr Hass ist verflogen. Auch ihr Umfeld macht einen positiveren Eindruck. Ihre Tante, die vorher ohne Sascha in Deutschland außerhalb von russischen Geschäften nicht zurechtkam, lernt Deutsch. Ihre Geschwister freunden sich mit Volker und Felix an.


Content

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17-year-old Sascha lives on a high-rise building estate that houses many other families belonging to the people of German origin who emigrated from Eastern Europe after 1992 (Spätaussiedler). The estate is the scene of frequent social unrest. Sascha's mother and her boyfriend were shot in their own flat by Sascha's stepfather Vadim in front of Sascha's eyes. She continues to live on the estate with her younger brother and sisiter, all three of them now in the care of Vadim's cousin. Contrary to many people around her, Sascha seems to adjust well to her new home in Germany. She speaks German and Russian fluently and is one of her school's straight A students. However, Sascha has in fact been left traumatized by the murders and secretly plots to assassinate her stepfather upon his release from prison.

When Sascha's stepfather still shared the apartment with her family, Sascha shielded her siblings from his violent outbursts. Now she regrets not having done the same for her mother.

Sascha feels increasingly alienated in the environment of the high-rise building. She is unable to relate to the aspirations of her peers, stays away from the other teenagers who meet up in a nearby park - Broken Glass Park - and does not understand other Russian-German's difficulties with integrating into society, for example when it comes to struggling with the German language and even developing bad habits in the Russian language. At the same time, Sascha does not shy away from confrontation: she speaks her mind with no inhibitions and gets into brawls with the boys in her neighbourhood.

Sascha is affected by the way a local newspaper's report on Vadim, the murderer, relates his statements in an uncritical way. She complains directly to the journalist responsible for the piece, Volker, who offers her his help. When things become too much for Sascha in her environment, she moves into Volker's home for a few days. Sascha is intrigued by Volker and also develops a friendship with his son Felix, who suffers from a pulmonary disease.

When Sascha reads about Vadim killing himself in his cell in the newspaper, she snaps. Throwing heavy cobble stones at windows at the bottom of the high-rise building, she sustains severe injuries on her head. After recovering in hospital, Sascha decides to put some distance between herself and her current life, including the complicated relationship with Volker and his son. Thus, sneaking out of the apartment during a reception held for her sake, she spontaneously decides to go to Prague

Rezeption

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Scherbenpark wurde 2008 für den Aspekte-Literaturpreis[1] und 2009 in der Sparte „Jugendbuch“ (Kritikerjury) beim Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. 2008 trug die Autorin einen Auszug beim Ingeborg-Bachmann-Preis vor.

In den deutschen Feuilletons zeigten sich die meisten Rezensenten vom Roman überzeugt.[2] Herausgestellt wurde die Einfachheit der Sätze, die glückliche Verwendung der wörtlichen Rede und die gelungene Konstruktion der Geschichte. Auch wird der Roman als Milieustudie interpretiert.

Eine Theaterfassung des Romans wurde erstmals am 3. Juli 2010 im Theaterhaus Stuttgart aufgeführt.[3] 2011 fanden die Dreharbeiten für eine gleichnamige Romanverfilmung von Bettina Blümner statt mit Jasna Fritzi Bauer (als Sascha), Ulrich Noethen (als Redakteur Trebur) und Max Hegewald (als Felix). Uraufführung war beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2013.[4]

Ausgaben

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  • Alina Bronsky (2008), Scherbenpark (in German), Köln: Kiepenheuer & Witsch, ISBN 978-3-462-04030-2
  • Alina Bronsky: Scherbenpark. Ernst Klett Sprachen, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-12-666913-9.

Literatur

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  • Manja Vorbeck-Heyn, Marcus Schotte: Alina Bronsky. Scherbenpark. Lehrerhandbuch. Ernst Klett Sprachen, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-12-666914-6.

Einzelnachweise

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  1. ^ "aspekte-Literaturpreis" für das beste literarische Debüt des Jahres 2008. In: Börsenblatt.net vom 17. September 2008, abgerufen am 28. Januar 2013
  2. ^ Rezensionen bei perlentaucher.de
  3. ^ Scherbenpark beim Rowohlt-Theaterverlag, abgerufen am 28. Januar 2013
  4. ^ Scherbenpark beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2013 (abgerufen am 27. Januar 2013).