User:Pcwehle/Olbersdorfer See

The lake of Olbersdorf (German: Olbersdorfer See) ist ein Tagebaurestsee im südlichen Teil des Landkreises Löbau-Zittau auf dem Gebiet der Gemeinde Olbersdorf in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt Zittau. Als landschaftliches Element fügt er sich im Vorland des Zittauer Gebirges in das Oberlausitzer Hügelland und Neißegebiet ein. Der See wird durch den Grundbach gespeist, dieser fließt in die Mandau ab, die wiederum in die Lausitzer Neiße mündet. Die Wasserfläche ist mit 60 ha die größte in der Umgebung von Zittau. Der 40 m tiefe See hat ein Speichervolumen von ca. 6 Mio m³. Die Höhe der Wasseroberfläche beträgt 236,5 m über NN. Es gibt Rundwege von 4,5 km und 6 km Länge. thumb|Sonnenuntergang am Olbersdorfer See

Geschichte des Tagebaus

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Das Zittauer Braunkohlebecken

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Das Zittauer Braunkohlebecken ist ein eigenständiges Braunkohlengebiet, welches sich mit einer Breite von 7 km auf ca. 16 km in Nordwest-Südwest-Richtung erstreckt. Es besteht aus 2 Flözkomplexen, wobei sich das Unterflöz auf ca. 10-15 m und das obere auf ca. 50 m ausdehnt. Der Tagebau Olbersdorf befand sich im südwestlichen Teil dieser Lagerstätte. Das Oberflöz reicht im Olbersdorfer Niederdorf fast bis an die Oberfläche, so dass es früher leicht war, in Gruben und Schächten Braunkohle zu gewinnen.

Bergbauversuche und untertägiger Abbau von Braunkohle 1799-1913

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Im Jahr 1799 stellte man auf Veranlassung des damaligen Unterschoßherrn Bohruntersuchungen an, wo man, wenn auch nicht auf Stein- doch auf Braunkohlen zu stoßen hoffte. 1800 fand man neben dem Kretscham zu Olbersdorf, wo man an zwei Stellen einen Stollen und eigenen Schacht trieb, ein mächtiges Lager von Braunkohle. Man benutzte diese geförderte Kohle besonders zur Heizung der Backöfen. Zuvor wurden die gewonnenen Kohlen mehr zur Düngung der Felder als zu Brennmaterial genutzt, man musste die Düngekohlen mit Flegeln dreschen.

1810 trat eine Gesellschaft unter dem Namen „Sozial-Mineralbergwerkschaft zu Olbersdorf“ zusammen, welche das Bergwerk begründete. Man kaufte 1812 das zweite in Niederolbersdorf gelegene Mühlengrundstück. 1817 wurde das Kunstdruckwerk, welches das unterirdische Wasser herauf pumpte, erbaut.

Mehrere Unglücksfälle ereigneten sich 1817, 1853 und 1858. Die etwa 95 Mann starken Knappschaft erhielt um 1850 eine Uniformierung. Eine neue Einkleidung für 20 Mann, ebenfalls wie früher schwarz und rot, geschah 1856.

1908 wurden die Olbersdorfer Braunkohlenwerke gegründet. Im August 1909 begann man, das Grubenfeld zu erschließen. Die Kohle wurde bis März 1911 untertage im Pfeilerbruchbau abgebaut. 1913 nahm man eine Kettenbahn in Betrieb, der untertägige Abbau wurde eingestellt und die Schächte verfüllt. thumb|Tafel mit einem Bagger im Tagebau Olbersdorf thumb|Schaufelrad thumb|ausgestellte Grubenbahn

Tagebaugeschichte 1910-1938

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Im Tagebaubetrieb wurde nur das Oberflöz abgebaut, ab 1910 parallel zum untertägigen Abbau. 1917 errichtete man eine Drahtseilbahn zum Elektrizitätswerk in Olbersdorf. 1938 wurde der Betrieb in der Grube "Glückauf" eingestellt, nachdem es 1933 bereits eine erste Rutschung in der Innenkippe gegeben hatte und der Konkurrenzkampf mit der Grube in Hirschfelde zu groß geworden war. Der Tagebau wurde aufgegeben und die Grube dem Selbstlauf überlassen. Im Laufe der Zeit füllte sie sich mit aufsteigendem Grundwasser.

Tagebaugeschichte 1947-1991

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1947 wurde der Tagebaubetrieb erneut aufgenommen, um die in Zittau und Umgegend ansässige Industrie mit Rohbraunkohle zu versorgen. 1948 baute man deshalb eine Anschlussbahn zum Bahnhof Olbersdorf Oberdorf an der Schmalspurbahn Zittau–Oybin/Jonsdorf, die 1949 in Betrieb genommen wurde. Im gleichen Jahr ereignete sich auch eine 4 m-Schollensenkung. Ab 1958 setzte man anstatt der manuellen Gewinnung Greiferbagger ein, 1966 setzte man einen Schaufelradbagger um. 1975 wurde der Tagebau dem Braunkohlenwerk Hagenwerder zugeordnet. Ab 1985 wurde der Tagebau systematisch um weitere zwei Felder erweitert, um die Kohlezufuhr für die Kraftwerke Hagenwerder und Hirschfelde zu sichern. Die Zittauer Kohle war bekannt für ihre hervorragende Verschwelbarkeit.

Bedingt durch den Tagebaubetrieb entstand ein Restloch, welches 38 m tief war. Wegen der geplanten Erweiterung zum Großtagebau Zittau-Süd wurden Teile des Olbersdorfer Niederdorfes in das Neubaugebiet im Oberdorf umgesiedelt. Einen ausgezeichneten Blick über das Tagebaugelände erhält man von der so genannten Kirchbergaussicht. Hier stand die 1883 errichtete evangelische Kirche in Olbersdorf, die der geplanten Erweiterung des Tagebaus 1986 durch eine Sprengung weichen musste. Heute erinnert eine Tafel sowie das Eisenkreuz der Turmspitze an diesen Umstand. 1988 nahm man das Heizwerk in Olbersdorf in Betrieb

Am 1. März 1990 beschloss der Ministerrat der DDR, die Kohleförderung in Olbersdorf einzustellen. Die tatsächliche Einstellung erfolgte zum 30. September 1991. Im gesamten Tagebaubetrieb von 1908 bis 1991 wurden insgesamt 21,5 Mio t Kohle gefördert. Am 3. Juni 1991 wurden die Sanierungsarbeiten im Rahmen von ABM-Maßnahmen aufgenommen. Mehrere Altlastenflächen wurden saniert, Tagebaugebäude und -technik wurden rückgebaut und demontiert. Es wurden Uferzonen hergestellt, Stützschüttungen vorgenommen, Böschungen abgeflacht und ein umfangreiches Wegenetz hergestellt. Das Grundwasser begann ab August 1996 aufzusteigen, als die Pumpen außer Betrieb genommen wurden. Die Flutung erfolgte im Zeitraum vom 15. September 1996 bis zum 2. März 1999.

Bergbausanierung und 2. Sächsische Landesgartenschau

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thumb|Wasserstandsmesser am Olbersdorfer See Die 2. Sächsische Landesgartenschau fand vom 7. Mai bis zum 17. Oktober 1999 in Olbersdorf und Zittau statt und stand unter dem Motto "Landschaft nach dem Bergbau". Für die Ausführung des Projektes wurden insgesamt 20 Mio. DM investiert, davon 17,5 Mio. DM als Fördermittel. Bereits 1992 hatte sich die Stadt Zittau um die Austragung dieser Gartenschau beworben. Am 27. Februar 1994 erhielt sie den Zuschlag und erste Planungsarbeiten begannen. Bis 1999 war der Tagebaurestsee geflutet und sämtliche Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Als Maskottchen der 2. Sächsischen Landesgartenschau diente das "Zittauer Zwiebelchen".

Mit der fortgeschrittenen Sanierung des Tagebaugebietes wurden gleichzeitig landschaftliche Elemente für die Landesgartenschau geschaffen. So wurden verschiedene Themengärten, eine Lindenallee angelegt und eine Rasenpaterre vollkommen neu gestaltet. Der andere Teil der Schau befand sich im Zittauer Westpark, welcher einen wertvollen alten Baumbestand besitzt. Das ehemalige Freibad wurde zu einem Seerosenbecken mit großer Parkwiese umgestaltet. Für die Überquerung der Mandau wurden 2 Brücken neu errichtet. Die Parkbrücke wurde 1998 eingeweiht. Im neuen Gewächshaus der Stadtgärtnerei fanden verschiedene Hallenschauen statt. Als "dauerhafte" Besonderheiten, die auch heute noch vorhanden sind, sind die Erdpyramiden, die Silhouhette des Zittauer Gebirges auf einem Aussichtspunkt, die breite Freitreppe zum Strand, der Wasserspielplatz, die Strandhügel mit den Schneckenverstecken sowie diverse Alttagebaugeräte, darunter das 6m hohe Schaufelrad, zu nennen.

Blick auf den Olbersdorfer See mit der neu gestalteten Landschaftsarchitektur

Current usage

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The former surface mine serves as recreation area since its reclamation. A variety of sports, e.g. swimming, wind surfing and beach volleyball can be practised in and around the lake which is also a common target for bikers, nordic walking groups or anglers. Furthermore a sea food restaurant, hotels and a campsite are to be found around the shore.

thumb|left|terrace gardens at the Olbersdorfer See

The lake is not used as water supply or flood detention basic. An island for birds is on the most western side.

The O-See-Challenge, a cross triathlon challenge, as supraregional sports event, and concurrently the Kids & Youth Challenge take place every August.

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Siehe auch:

50°53′24″N 14°46′49″E / 50.89004034362183°N 14.780302047729492°E / 50.89004034362183; 14.780302047729492